Die Ilha war in früherer Geschichte fest in arabischer Hand. Dieser jahrhunderte alte arabische Einfluss hat sicher viel zu dem beigetragen, was die Nahara heute ausmacht. Sie sind tief im Islamverwurzelt, auch wenn viele nicht in allen Details wissen, was das bedeutet. Das Selbstverständnis der Nahara, Moslem zu sein, ist so ausgeprägt, dass es bisher keiner christlichen Gemeinde gelungen ist, Nahara in ihre Kirchen zu integrieren. So gibt es zwar Gemeinden von Inlandmakuas in direkter Nachbarschaft, denen aber bisher der Schlüssel fehlt, die Herzen der Nahara zu erreichen.
Wie auch in anderen Gegenden Afrikas, vermischt sich der Islam stark mit animistischen Riten. Dieser Geisterglaube wird zwar von führenden muslimischen Leitern abgelehnt, spielt praktisch aber eine immense Rolle. Die Bandbreite reicht von Riten nach Beerdigungen oder vor dem Hausbau über Ahnenkulte bis hin zum Betreiben von Geisterhütten. Neben traditionellen Königen gibt es acht verschiedene spirituelle Spezialisten, einige mit guten Absichten (Heilungen, Schutz, Wind-, Regen- oder Erntegebete), andere mit negativen (Verfluchen von Feinden).
Innerhalb der islamischen Gemeinschaft gibt es die beiden Strömungen „Casacos“ und „Escudos“.